09-10-08

Im Zuge der Recherchen habe ich auch den berühmten Weltumsegler Wilfried Erdmann angeschrieben.

Leider hat er die Klee´s nie unterwegs getroffen.

Er schrieb mir:

Sehr geehrter Herr Molitor,

vielen Dank für Ihre Mail. Leider kann ich nichts zu Ihrer Seite beitragen. Ich bin Friedel Klee nie begegnet. Weiß aber, dass ertrotz unzufriedener Phaseneigentlich glücklich war, im hohen Alter nochübers Meer segeln zu können. Soweit meine Kenntnisse zu Friedel Klee.

Ihnen alles Gute und vielleicht haben Sie bei anderen Weltumseglern mehr Erfolg - zum Beispiel bei B. Pieske, der ist ihm mehrfach begegnet.

Viele Grüße

Wilfried Erdmann

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An dieser Stelle möchte ich (Franz-Josef Molitor) eine Stelle aus dem Klee-Buch "Die Welt ist noch weit" zitieren.

Das Buch endet nach der Kenterung vor der Küste Alaskas. Im letzten Kapitel danken Ursel und Friedel Klee den vielen Menschen, die bei der Schadenregulierung von rund 25.000 DM segensreich mitgewirkt haben. (Das Schiff war nur gegen Totalschaden versichert - somit gab es von Pantaenius berechtigterweise nach Besichtigung durch den Gutachter Captain Hopkinson keinen Pfennig an Entschädigung.)

Buchzitat Seiten 263 + 264:

 25.000 Mark, das ist ein hohes Ziel, eine Herausforderung, so viele Arbeiten selber zu machen, dass wir wesentlich günstiger davonkommen. Wir gehen sofort ran. Mitten in der staubigen, schmierigen und kaltnassen Wühlerei erreichen uns Nachrichten aus Deutschland. Wir erfahren, dass viele Freunde an uns denken und uns großzügig helfen. Dieter (Clemens, Ergänzung d. R.) sorgt erfindungsreich für schnellen Nachschub. Heinz Dehler (Compass) schickt sofort ein dickes Paket molliger Winterkleidung und organisiert unter Freunden eine finanzielle Wiederaufrichtungsaktion, ebenso Rudi Hubrich am Bodensee. VARTA sorgt über den kanadischen Importeur für eine dicke Batterie zu Sonderbedingungen, Fayrmann hilft mit Motorteilen, Cassens & Plath mit einer gnädigen Rechnung für Sextantenteile, und Steiner tauscht unser Fernglas kostenlos aus. Die größte Hilfe aber gibt uns Wilfried Erdmann, der uns den gesamten beträchtlichen Erlös eines seiner Vorträge zur Verfügung stellt. - Zitatende.

Obwohl Wilfried Erdmann die Klee´s persönlich nicht kannte, ging seine Anteilnahme so weit, dass er sie mit einer großzügigen Geldspende bedachte.

Diese Tat der deutschen Segellegende Wilfried Erdmann verdient es durchaus, hier noch einmal besonders erwähnt zu werden.

Franz-J. Molitor

Der jetzt 61-jährige Wilfried Erdmann gehört zu den außergewöhnlichen – und längst nicht ausreichend gewürdigten – Seglern Deutschlands.

Wilfried Erdmann auf der boot 2002 nach seiner Weltumseglung "gegen den Wind".

 Foto©Franz-Josef MolitorEr hat keine Schnelligkeitsrekorde gewonnen, aber er hat seglerische Leistungen gebracht, die auch im internationalen Vergleich herausragend sind. Er hat bei seinen zwei Einhand-Weltumrundungen gezeigt, wie sorgfältige Planung und Seemannschaft– und eine hervorragende Kenntnis der See– ein Millionen-Budget aufwiegen. Vor allem bei seiner zweiten Umrundung des Globus' gegen Wind und Strom, als einer von weltweit nur vier Menschen, die dies geschafft haben: Am 23. Juli 2001 kam Erdmann nach 343 Tagen auf See, als Ältester und mit dem kleinsten Boot bisher, in Cuxhaven an. 

Quelle: www.seglermagazin.de